Appenzeller Verlag, Herisau, 2002
Wenn eine junge Frau dem Psychiater den Kopf verdreht.
Lukas Zangger ist Psychiater im Zürcher Götterquartier. Eigentlich könnte er zufrieden sein: Die Praxis läuft gut, die eigene Schule für Psychotherapie hat einen guten Ruf und auch mit Frau, Töchtern und Söhnen gibt es keine grossen Probleme. Dennoch ist er missmutig und gereizt. Ist er ausgebrannt, fehlt ihm der Reiz des Neuen?
Mit dem Eintritt von Ellen McGraw in Zanggers Seminar ist es mit dem Alltagstrott vorbei. Was will die geheimnisvolle junge Frau in dem Psychotherapielehrgang? Weshalb bewirkt Ellen McGraw, dass der sonst so souveräne Kursleiter sein Leben auch in Bereichen hinterfragt, aus denen er bislang Sicherheit schöpfte? Welche Rolle spielt der flegelhafte junge Arzt Marco Vetsch? Was hat er mit den beunruhigenden Geschehnissen zu tun, denen sich Zangger plötzlich ausgesetzt sieht?
In seiner Not wendet sich Zangger an seinen alten Freund Marius Seidenbast. Doch der scheint ihn mit seinen Ideen nur noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Zanggers Verstrickung mit den beiden Kandidaten wird immer bedrohlicher.
Kaspar Wolfensberger erzählt eine spannende Geschichte und gibt dabei Einblick in die moderne Ausbildung von Psychotherapeuten. Die in den Roman eingeblendeten Intermezzi beruflicher Tätigkeit entsprechen nicht immer der gängigen Vorstellung von Psychotherapie: Pointierte, teils unkonventionelle Ansichten eines Seelenarztes werden in die Geschichte eingewoben, menschlich berührende Miniaturen psychotherapeutischer Arbeit mit der Handlung verknüpft. Die Tatsache, dass der Autor in der Kritik des eigenen Berufsstandes hie und da ganz schön bissig wird, macht die Lektüre des Romans noch unterhaltsamer.
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ISBN 978-3-85882-331-1
284 Seiten, 128x208 mm